Thüringen kann auf eine lange Tradition der Porzellanherstellung zurückblicken. Vor über 250 Jahren gelang den Thüringern Georg Heinrich Macheleid, Johann Wolfgang Hammann und Johann Gotthelf Greiner fast zeitgleich die Herstellung von Porzellan mit Hilfe einheimischer Rohstoffe. Reiche Vorkommen an kaolinisiertem Buntsandstein in Süd- und Ostthüringen begünstigten die Entstehung zahlreicher Manufakturen. Im 19. Jahrhundert setzte ein wahrer Gründerboom ein. Mit 878 Fabriken und knapp 16.000 Mitarbeitern im Jahr 1895 entwickelte sich Thüringen zum Zentrum der Porzellanproduktion in Europa. Die thüringischen Porzellan-Erzeugnisse fanden sich nicht nur in deutschen Wohnzimmern, sondern deckten bald auch Tische in der ganzen Welt. Das erfolgreiche Geheimrezept der Thüringer Porzelliner: Sie setzten nicht allein auf Prunk und Pomp, sondern machten das Porzellan auch für das Bürgertum erschwinglich. Neben Tellern und Tassen wurde in Thüringen auch immer mehr technisches Porzellan hergestellt. Ein Kalkül, das sich bewährt hat. Nach wie vor sind thüringische Gebrauchsporzellane und Industriekeramik ein fester Bestandteil auf dem Weltmarkt. Und für den internationalen Kunstmarkt sind historische Thüringer Porzellane mittlerweile ein Geheimtipp.
Siehe auch: www.porzellan-thueringen.de