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Museum Schloss HeringenÖffnungszeiten: Mo geschlossen | Di – Fr 10.00 – 17.00 Uhr | Sa – So 10.00 – 16.00 Uhr Eintritt: Erwachsene: 4,50 € | Ermäßigte: 3,00 € | Familienkarte: 10,00 € | Gruppenkarte (ab 10 Personen, p./P.): 4,00 € | für Schulklassen gilt ein Sondertarif | Eintrittskarte mit Führung: Preis + 2,50 € | Kinder bis 6 Jahre frei |
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Weithin sichtbar überragen sie die Goldene Aue – die weißen Mauern des Schlosses Heringen. Als Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung anerkannt, wurde es in den letzten Jahren aufwändig saniert. Das rund 700 Jahre alte Gemäuer erstreckt sich über fünf Etagen, ist rund 34 Meter hoch und die Gebäudesubstanz ist weit gehend unverbaut erhalten geblieben. Während die Stadt fünfmal abgebrannt ist, ist das Schloss immer weitgehend verschont geblieben. Gräfin Clara von Schwarzburg, Tochter des Herzogs von Braunschweig-Lüneburg, ist die berühmteste Bewohnerin des Schlosses. Von 1598 bis 1658 war es ihr Witwensitz, nachdem ihr Mann Wilhelm I. Graf von Schwarzburg bereits früh gestorben war.
Doch die Geschichte des Schlosses begann lange vor Gräfin Clara. Von etwa 1322 bis 1327 bauten die Hohnsteiner Grafen in Heringen eine romanische Burg – das „Haus zur Goldenen Aue“. Der Ort Heringen bestand damals wohl schon mehrere hundert Jahre. Durch die Burg erlebte Heringen einen Aufschwung, wurde mit zwei Mauerringen und Wehrtürmen befestigt und erhielt den Status einer Stadt. Anfang des 16. Jahrhunderts machten umfangreiche Umbauten aus der Burg ein Schloss im Renaissancestil. Im sanierten Schloss sind u.a. historische Fundstücke wie einen Tante-Emma-Laden, Möbel und Küchen aus den 30er und 50er Jahren, ein Landambulatorium und wechselnde Sonderausstellung mit regionalen Künstlern zu sehen. Ein Highlight ist die im Mai 2019 neu eröffnete archäologische Dauerausstellung „Das älteste Dorf“ in der 1. Etage. Umfangreiche Ausgrabungen in der Gemarkung Windehausen und Bielen in den Jahren 2011 bis 2014 brachten tausende Objekte zu Tage, die aufzeigen, dass die Goldene Aue bereits in der Jungsteinzeit vor nahezu 7.500 Jahren besiedelt war. Dieser Zeitraum markiert eine der wichtigsten kulturgeschichtlichen Veränderungen der Menschheitsgeschichte – hier entwickelten wir uns vom Jäger und Sammler mit nomadenhaften Dasein zum sesshaften Bauern mit Hausbau, Getreideanbau und den ersten Haustieren. Durch die Ausgrabungen im Industriegebiet bei Windehausen wurde diese Entwicklung in Thüringen aufgedeckt. Das erste Dorf Thüringens entstand genau hier! Beim Betreten der Ausstellung im 1. Obergeschoss tauchen die Besucher in die Welt der Archäologie ein – und finden sich mitten im ältesten Dorf Thüringens aus der Jungsteinzeit 5.300 v. Chr. wieder. Hier erleben die Besucher die vielfältigen Facetten des Alltags im Leben der frühen Bauern. Was bedeutete es sesshaft zu werden? Wie sahen die ersten Häuser aus? Was veränderte sich im Alltag der Menschen? Die erlebnisorientierte Dauerausstellung lässt sich Besucher an diversen Stationen Objekte anfassen und zum Teil auch selbst ausprobieren. Ein Highlight ist die außergewöhnliche Grabreplik der „Dame der Goldenen Aue“, die dem Besucher plötzlich live gegenübersteht. |
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