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Der blinde Bettler |
Max Adolf Pfeiffer gründete 1909 einen der für die künstlerische Erneuerung der Porzellanplastik bedeutendsten Betriebe – die Schwarzburger Werkstätten für Porzellankunst in Unterweißbach. Damit entstand eine eigene Kunstabteilung innerhalb des Unternehmens, einem Zweigbetrieb der Aeltesten Volkstedter Porzellanfabrik AG, die sich auf die Produktion von Ziergefäßen und figürlichem Porzellan spezialisierte. In den ersten Jahren gelang es Max Adolf Pfeiffer, daß neben Gerhard Marcks und Paul Scheurich auch Ernst Barlach Modelle lieferte. Dieser arbeitete 1902 bis 1906 in Berlin mit dem Keramiker Richard Mutz (1872-1931) zusammen. In Berlin entstanden die Vorlagen für sechs Modelle, die in den Schwarzburger Werkstätten von 1909 bis 1913 in Porzellan ausgeformt wurden; darunter „Der blinde Bettler“, fast unverändert, nur eine Fältelung des Hemdes unter dem Mantel ist verschwunden. Die Figuren geben Barlachs Eindrücke von einer Reise durch Rußland (Charkow) 1906 eindrucksvoll wieder. Ausdrucksstark charakterisiert er die soziale Not der Menschen in Rußland durch eine blockhafte, geschlossen wirkende Figurengestaltung. „Der blinde Bettler“ im Schneidersitz auf einer fast quadratischen Plinthe hält mit beiden Händen eine Schale vor sich; der blicklose Kopf ist seitlich nach oben geneigt. [Mod.Nr. U 61] Das Gegenstück „Russische Bettlerin mit Schale“ wurde unter Mod.Nr. U 62 in den Schwarzburger Werkstätten ausgeformt. Literatur:
Inventarnummer: K 3585 alte Inventarnummer: Mod.Nr. U 61 Signatur: Pressmarke Wo: am Boden Was: schnürender Fuchs, Schwarzburger Werk-/stätten für Porzellankunst, U 61 (gestempelt) Abbildungsrechte: Thüringer Landesmuseum Heidecksburg |
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