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Jena von Nord-West |
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Aus: Merian, Matthäus: Topographia superioris Saxoniae, Thüringiae, Misniae, Lusatiae etc: das ist Beschreibung der vornehmsten vnd bekantesten Stätt und Plätz, in Churfürstenthum Sachsen, Thüringen, Meissen, Ober vnd Niederlaußnitz vnd einverleibten Landen; auch in andern zu den hochlöblichsten Sächsischen Kraiße gehörigen Fürstentumen, (außer Brandenburg und Pommern.) Graff: vnd Herrschafften, etc., Frankfurt, MDCL, nach S.106, Tafel 32. Das größte und bekannteste topographische Werk des 17. Jahrhunderts ist die Meriansche Topographie, die mit 22 Bänden zwischen 1642 und 1688 von Matthäus Merian d. Ä. (1593-1650) und seinen Erben herausgegeben wurde. Im Band "Obersachsen", dessen Ansichten vorwiegend von Merians Sohn Caspar gestochen wurden, sind viele thüringische Orte zum ersten Mal abgebildet. Jena ist aus der Vogelperspektive vom Landgrafen aus gesehen, als Vorlage hat eventuell der Stich von Kilian gedient (vgl. Städtische Museen Jena Inv.-Nr. F 3, 4786). Der gewachsenen Bedeutung der Salana Rechnung tragend, ist, imGegensatz zu den früheren Ansichten, bei denen vom Collegium nur die Dächer erkennbar waren, von diesem Standpunkt aus der gesamte Gebäudekomplex der Universität gut zu sehen. Jedoch weisen das Collegium Jenense und die Bürgerhäuser und Straßen im Süden Jenas viele Vereinfachungen auf und sind geräumiger dargestellt, als sie in der Realität gewesen sein können. Die Nord- und Westseite der Stadtmauer mit Schloßpforte, Zwätzener Pforte, Pulver- und Johannisturm sowie das 1668 abgerissene Erfurter Tor am Eingang der Wagnergasse im Vordergrund rechts sind dagegen realistischer gestochen. Die Stadtkirche St.Michael in der Stadtmitte ist überhöht dargestellt, der Kirchturm vor die Längsseite des Langhauses versetzt. Der Meriansche Stich ist die einzige Ansicht, die das in der Nordecke der Stadt 1620 errichtete und bereits 1659 wieder abgetragene Residenzhaus des Schlosses deutlich zeigt. Dahinter ist auch das, allerdings zu schmal gezeichnete Kornhaus, noch mit den 6 alten Wehrtürmen bekrönt, zu erkennen, ebenso das Saaltor in der gleichen Gestalt wie das Johannistor. Vor dem Schloß ist auch die Linde deutlich zu sehen, von der Beier berichtet, daß unter dieser sowohl Tänze als auch die Abdankungen der Leichenbegängnisse gehalten wurden. Nachstiche wurden sowohl von Gabriel Bodenehr (1673-1766) als Blatt "84" in "Europens Pracht und Macht" im Jahr 1721 (SMJ Inv.-Nr. 1603 c) als auch von Georg Christian Kilian (1709-1781) in der "Americanischen Urquelle der innerl. Kriege des bedrängten Teutschlands" von 1760 (SMJ Inv.-Nr. 17 716) leicht verändert, mit einer Erläuterung zur Stadt am linken Blattrand, übernommen. Die Maße betragen 15,3 x 29,3 cm, der Stadtname im Bildspiegel ist um den Zusatz "Eine dero Hohen=Schuel oder Universitaet halber weitberühmte Statt. in THÜRINGEN." erweitert. [Birgitt Hellmann] Literatur:
Inventarnummer: 1602 Signatur: betitelt Wo: o.M. Was: Jena. Abbildungsrechte: Stadtmuseum Jena
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