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"Meißner Biedermeier Tasse"
Objektbezeichnung:Tasse
Sachgruppe:Kaffee- und Teegeschirr
Herstellungsort:Meißen
Herstellungsdatum:1835
Maße:Gesamt: Höhe: 7,6 cm; Durchmesser: 4,4 cm (Boden)
Material:Porzellan
Technik:Keramische Techniken
Stil:Biedermeier
Sammlung:Porzellan
Glockenförmige Tasse mit kleinem Fuß, im unteren Drittel abgesetzt, hochgezogener Vogelkopfhenkel (goldgehöht) mit Goldstreifen und breitem Goldrand. Polychrome Malerei mit der Stadtansicht von Dresden, Panaoramadarstellung nach Canaletto's Gemälde: „Ansicht von Dresden".

Das im Original als Vedute ausgeführte Gemälde wurde von einem Standpunkt auf dem Neustädter Elbufer in der Nähe des heutigen Hotels Bellevue aus geschaffen. Es zeigt, wie die Miniaturmalerei auf der Tasse im Vordergrund die still dahinfließende Elbe, die von Elbschiffern mit ihren Fahrzeugen belebt ist. Einige werden am diesseitigen Ufer be- und entladen. Neben einem Stapelplatz für Holz sind Lastenträger und Kaufleute mit dem Umschlagen der Waren beschäftigt. Die Familien im Vordergrund sind in dieses Treiben nicht einbezogen, ein eleganter Herr daneben scheint seiner Begleiterin den Hafenplatz zu erläutern.

Jenseits der Elbe sieht man die prachtvollen Bauwerke der Residenzstadt Dresden, die teilweise von der Augustusbrücke verdeckt werden. Im Vordergrund ist die Bastion Sol der Dresdner Befestigungsanlagen zu sehen mit den dahinter liegenden Häuschen des Italienischen Dörfchens. In dieser Ansiedlung lebten die aus Italien kommenden Handwerker und Künstler, die zur Errichtung der Katholischen Hofkirche nach Dresden geholt worden waren.

Zur Zeit der Schaffung des Originalgemäldes 1748 war der Turm der Hofkirche nur bis zum unteren Geschoss fertiggestellt, so dass Bellotto sich mit den Bauplänen für dessen Komplettierung im Gemälde behalf. Die Tasse zeigt den kompletten Bau. In der endgültig ausgeführten und auch heute noch so vorhanden Bauausführung des Turmes 1752–1754 wurden jedoch die Geschosse und die Bekrönung erheblich erhöht und auch schlanker ausgeführt.

Rechts hinter der Kirche ist das Dresdner Schloss mit dem Hausmannsturm zu sehen. Links neben der Kirche sieht man das Georgentor mit dem daran anschließenden Stallhof, dessen Nordwand heute mit dem weltberühmten Fürstenzug geschmückt ist. Hinter diesen Bauten ragt der Turm der Kreuzkirche hervor. Das vor dem Stallhof befindliche Gebäude ist das 1894 für den Bau des Ständehauses abgebrochene Fürstenbergsche Haus. Daneben sieht man die im 19. Jahrhundert abgerissenen Brühlschen Herrlichkeiten: das Palais, die Bibliothek und die Gemäldegalerie. Diese Bauwerke werden überthront von der mächtigen Kuppel der Frauenkirche.

Inventarnummer: 9819
alte Inventarnummer: 2242


Signatur:
Fabrikmarke
Wo: Boden
Was: Meissner Schwertermarke, Stempel 54 I

Fotograf: Heiko Haine

Abbildungsrechte: Museum Eisfeld


Ikonographie:     hist. Ort, Stadt, Dorf (Dresden)     Stadt, Stadtansicht (Vedute)     Turm, Burg, Schloss