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Wahlurne für die Wahlmänner 1848 |
Das Exponat ist eines der seltensten seiner Art und verkörpert ein Stück deutscher Demokratiegeschichte. Es handelt sich um eine Urne zur Wahl der Wahlmänner für das erste deutsche Volksparlament in Frankfurt – die Nationalversammlung in der Paulskirche. Ende März und Anfang April 1848 verabschiedeten Gesandte aus den deutschen Einzelstaaten zwei Wahlgesetzte zur Durchführung von Wahlen für eine „constituirende deutsche Nationalversammlung“. Dabei oblag es den Einzelstaaten – in diesem Fall Sachsen-Meiningen – die Mandate in direkter Wahl oder über Wahlmänner vergeben zu lassen. Die Camburger Urne wurde trotz knapper Zeit – das Parlament wurde schon am 1. Mai eröffnet – mit besonderer Hingabe gefertigt. Neben der Ausstattung mit Schloss, Beschlägen und einem Schubfach an der Rückseite erhielt die Urne auch noch eine Bemalung. Camburg umfasste zu dem Zeitpunkt 1498 Einwohner und wurde deshalb mit 6 kleineren Ortschaften aus dem Amtsbezirk zusammengelegt um eine gültige Wahlgemeinschaft mit "2000 Seelen" zu ergeben (bzw. 2071). Es gab 26 Kandidaten auf der Liste und 197 abgegebene Stimmen die sich ziemlich deutlich auf 3 Kandidaten gebündelt haben. Der eigene Bürgermeister Lange zieht auf dem 3. Platz den kürzeren. Die Wahl fand am 22.04.1848 statt. Als Kandidat kam jeder "selbstständige, großjährige Staatsangehörige unabhängig von Stand, Vermögen oder Glauben" infrage (sofern es ein Mann war). Die Wahl musste mit einem "verdeckten Gefäß" vollzogen werden, welches vom Wahlleiter und 3 Beisitzenden laut ausgezählt wurde. Die Ankündigung der Wahl und Berichte über politische Ereignisse finden sich im "Camburger Wochenblatt", welches sich für 1848 ebenfalls vollständig im Bestand des Museums befindet. Inventarnummer: 20-001 Abbildungsrechte: Stadtmuseum Camburg |
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