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Lutherstein |
Der Stein war Bestandteil eines Fensterpfeilers, der beim Ausbau abgestützt werden mußte. Die Darstellung eines Mönchs, dem porträtähnliche Züge Martin Luthers zugesprochen wurden, gab dem Stein schließlich den Namen „Lutherstein". In den beiden anderen Bildnissen werden Graf Heinrich XXXIV. von Schwarzburg-Frankenhausen (1507-1537) und Graf Heinrich XXXII. zu Schwarzburg (1499-1538) zu vermuten sein. Dabei ist das Bildnis mit Kopfbedeckung Graf Heinrich XXXII. und dasjenige ohne Kopfbedeckung Graf Heinrich XXXIV. zuzuordnen. Graf Heinrich XXXIV. ließ zwischen 1533 und 1537 auf den Grundmauern eines im Bauernkrieg in Mitleidenschaft gezogenen Vorgängerbaues das Schloss im Stil der Renaissance errichten. Gegen den Willen seines katholischen Oberlehensherren, Herzog Georg von Sachsen, nahm er wahrscheinlich 1536 einen evangelischen Prediger an. Zu seinem Verwandten, Graf Heinrich XXXII., unterhielt er engste, familiäre Beziehungen. Unter dem Schutz der Kurfürsten von Sachsen hatte dieser in seinen Herrschaftsgebieten um Rudolstadt und Arnstadt seit 1531 reformatorische Bestrebungen befördert. Sein Eintreten für die Reformation trug ihm den Beinamen „der Reformator" ein. Ob sich in dem Raum, in dem der Stein rund 440 Jahre danach wiederentdeckt wurde, die ursprüngliche Schlosskapelle befand, bleibt vorerst eine Vermutung. Zwischen 1571 und 1598 ließ Graf Wilhelm von Schwarzburg-Frankenhausen (1534-1598, reg. 1571-1598), ein Neffe Heinrich XXXIV., das Schlossareal aus- und umbauen. An der Nordseite, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Fundort des „Luthersteins", wurde eine Schlosskapelle errichtet. Es gibt bislang keinen schriftlichen Beleg für den Zeitpunkt, wann der Stein überputzt wurde. Naheliegend ist die Zeit der Sanierung des Schlosses nach dem Stadtbrand 1689. Danach diente das Schloss weit weniger repräsentativen Bedürfnissen als der Unterbringung der schwarzburgischen Behörden. Literatur: Sparkassen-Museumsstiftung für den Kyffhäuserkreis 2012, Museumsschätze des Kyffhäuserkreises (Ausgabe 2012/13), Bad Frankenhausen. Inventarnummer: Lutherstein Fotograf: Digitalisierung MVT, DigitalisierungMVT Abbildungsrechte: Regionalmuseum Bad Frankenhausen |
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