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Doppelschiefertafel und Griffelkästchen aus Holz mit Inhalt
Objektbezeichnung:Schiefertafel
Herstellungsort:Steinach
Ludwigsstadt
Herstellungsdatum:um 1950
Maße:Teil (Schiefertafel): Höhe: 19,8 cm; Breite: 4,5 cm; Tiefe: 1,1 cm
wird beschrieben in:Himmel und Erde
Griffelschiefer aus Steinach war berühmt. Die Stadt hatte ein Monopol auf seine Produkte. Auf den Schachteln mit den schlanken Schreibwerkzeugen warben die einheimischen Hersteller mit der Aufschrift: „Steinacher Griffel sind die besten!“ 400 Jahre wurde im thüringischen Steinach Griffelschiefer abgebaut und verarbeitet. Das Gestein, das selten, im Thüringer Wald jedoch häufig vorkommt, ist eine feinerdige Variante des Tonschiefers. Er lässt sich in regelmäßige prismatische Teile spalten. Im feuchten Zustand wird der Schiefer zu Griffeln zugerichtet. Diese Stifte eignen sich zum Schreiben auf Schiefertafeln. Das uralte Prinzip, das in Abwandlung bereits in Mesopotamien bei Keilschrifttafeln angewandt wurde, hat sich bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts erhalten. Durch die gleiche Härte des Materials hinterlässt der Griffel feine, gut lesbare Spuren auf dem Untergrund. Mit Wasser lässt sich die Schrift wieder entfernen. Schiefertafel und Griffel waren neben einem feuchten Tuch und dem Griffelkasten, in dem die Stifte aufbewahrt wurden, lange Zeit die einzigen Materialien, die Kinder in der Schule hatten. Gegenüber Papier waren sie preiswert und wiederverwendbar. Bis in die 1950er Jahre baumelte die an einem Band befestigte Tafel am Ranzen eines jeden Schülers.
Im Deutschen Schiefermuseum wird die lange Geschichte der Steinacher Griffelproduktion erzählt. Zu den Attraktionen zählen eine Griffelmacherhütte, eine Heimarbeiterstube, die Grubenmodellanlage und ein Klassenzimmer aus der Zeit um 1940.

Inventarnummer: 2089


Fotograf: Stephan Tröbs

Abbildungsrechte: Deutsches Schiefermuseum