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Reisemikroskop |
Durch die Nutzung von Mikroskopen können unterschiedlichste Gegenstände und Materialien sowohl vergrößert als auch bildlich dargestellt werden. Mikroskope finden in der Regel dann Verwendung, wenn der Betrachter den Aufbau und die Strukturen eines bestimmten Objektes nicht mehr mit dem bloßen Auge erkennen kann. Seit dem ausgehenden 17. Jahrhundert werden Mikroskope in den verschiedensten Ausführungen, Bauformen sowie mit diversen Vergrößerungsstufen für naturwissenschaftliche Forschungen verwendet. Reisemikroskope (oder auch Taschenmikroskope) ließen sich aufgrund ihrer kompakten Bauweise und ihres geringen Gewichts überall mitführen. Im Regelfall sind die Instrumente vor der Benutzung auf einem Holzkasten fixiert worden, der gleichzeitig als Transportbehälter diente. Somit wurde eine ausreichende Standfestigkeit beim Mikroskopieren gewährleistet. Einige zusätzliche Objektträger und Reservelinsen konnten in den dafür vorgesehenen Fächern des Holzkastens untergebracht werden. Reisemikroskope funktionieren im Prinzip wie alle anderen Mikroskope auch. Sie besitzen Spiegel zur Lichterfassung und geschliffene Linsen für die Vergrößerung. Je nach Ausführung unterschieden sich die Instrumente bezüglich der Anordnung und Qualität der verbauten optischen Systeme. Sogenannte Kastenmikroskope stellten eine weitere Form von Reisemikroskopen dar. Die etwas größeren und oftmals aufwendiger gearbeiteten Gerätschaften wurden ab der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts verwendet. Sie besaßen ebenfalls einen Holzkasten, der zum Transport und zur Aufbewahrung von Zubehörteilen diente. Die Kastenmikroskope konnten gleichfalls vor dem Mikroskopieren auf der Oberseite des Holzkastens verschraubt werden, besaßen jedoch in einer separaten Öffnung des Kastens einen zusätzlichen Spiegel, mit dem eine größere Lichtmenge aufgefangen werden konnte. Reisemikroskope waren unter anderem bei Botanikern, Ärzten und Naturforschern als wichtiges Hilfsmittel für die wissenschaftliche Arbeit sehr gefragt. Mit den Geräten konnten beispielsweise direkt im Gelände oder in der unmittelbaren Nähe eines Patienten, erste genauere Beobachtungen durchgeführt werden. Auch Bakteriologen nutzten Reisemikroskope, um sie bei der Bekämpfung von Seuchen vor Ort einzusetzen. Der deutsche Naturforscher Alexander von Humboldt (1769-1859) verwendete bei seinen ausgedehnten Forschungsreisen ebenfalls ein Reisemikroskop für seine zoologischen und botanischen Untersuchungen. Literatur: Schmitz,E.H.: Handbuch zur Geschichte der Optik, Ergänzungsband II, Teil A, Das Mikroskop, Bonn 1990. Literatur:
Inventarnummer: EWG_2013_00004 Fotograf: Digitalisierung MVT Abbildungsrechte: Ernst-Haeckel-Haus Jena |
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